
Zum Abschluss vor den Sommerferien trainierten wir aufgrund der heißen Temperaturen im Alpsee.
Karate ist viel mehr als waffenloser Kampf, nämlich Kunst, Haltung, Kraft, Flexbilität, Schnelligkeit, Eleganz, Stärke, Geist und Schönheit.
"Karate-Do" bedeutet "der Weg der leeren Hand". Dies drückt auch einen ethischen Anspruch aus: Nicht Sieg oder Niederlage sind das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit durch Selbstbeherrschung und Konzentration.
Zahlreiche Auszeichnungen und Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene belegen das sportliche Engagement, den Trainingserfolg und die Qualität unserer Athleten.
Egal, welches Alter, welche Statur und welchen Trainingsanspruch – jeder kann bei uns Karate betreiben, sei es als Freizeitsport, Wettkampfsdiszplin, Selbstverteidigung, Arbeitsausgleich oder Lebensphilosophie.
Zum Abschluss vor den Sommerferien trainierten wir aufgrund der heißen Temperaturen im Alpsee.
Der diesjährige Stützpunktlehrgang des Bundesstützunkt Süd in Oberviechtach, war nicht nur für unsere Kader-Athleten ein Highlight, sondern auch für unsere Kampfrichter. Mit dabei: Ramona und Maxi, die ihre Erfahrungen als Nachwuchskampfrichter erweiterten und viel dabei dazulernten.
Vor den Sommerferien war noch einmal Nervenkitzel angesagt. Nach intensiver Vorbereitung stellten sich einige unserer Karateka der nächsten Gürtelprüfung, die sie mir Bravour meisterten. Trainiert weiter so fleißig!
Am Wochenende besuchte uns Shihan Hideo Ochi in Immenstadt. Bei schönem Wetter schwitzen wir gemeinsam in der Halle und feierten anschließend mit den Dan-Prüflingen Steffen, Tanja, Darijan, Marion, Martina, Elke, Claudia, Christof, Rolf und Bodo – herzlichen Glückwunsch!
Mit unserem jungen Nachwuchsteam von acht Kindern waren wir in diesem Jahr auf der Süd-West-Deutschen Meisterschaft des DJKB in Tamm vertreten.
Unter den Jüngsten startete Miriam Fellner. Dort zeigte die 9-jährige ihre Stärke und gewann die erste Runde mit einem ausdrucksstarken und technisch präzisen Auftritt. Bereits in der nächsten Begegnung des KO-Systems musste sie jedoch gegen die spätere Siegerin des Turniers antreten, der sie sich knapp geschlagen geben musste. Pech hatten auch Karam Ramadan, Fabrizio Karlinger, Gabriel Canalejo, Maximilian Hehle, Max Fellner und Malte Schlosser. Das sehr starke Teilnehmerfeld ließ bei ihnen deutlichen Respekt aufkommen. In Folge konnten die Nachwuchstalente ihre gewohnt starke Trainingsleistung nicht abrufen und schieden bereits frühzeitig aus dem Turnier aus.
Jakob Schwarzmann (13) hingegen packte seine Wettkampferfahrung aus und blieb cool. Mit schnellen, souveränen Bewegungen entschied er Runde für Runde für sich und stand schließlich im Finale – angefeuert durch das ganze Team der Steiner, die gespannt mit ihm mitfieberten. Das Resultat: Ein hervorragender und wohlverdienter 2. Platz. Insgesamt kehrten die Steiner somit zwar nur mit einem Pokal, insgesamt aber sehr viel neuer Erfahrung wieder zurück.
Karate – die Kampfkunst der „leeren Hand“ – ist im Vergleich zu Fußball als Nationalsport eine Randsportart, die ihrerseits unter den Randsportarten jedoch eine der am häufigsten praktizierten ist. Inhaltlich wird Karate vor allem durch Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfegetechniken charakterisiert. Karate stellt ein umfassendes System zur Schulung von Körper und Geist dar. Kinder, Schüler und Jugendliche, Erwachsene und Senioren – jeder kann Karate erlernen und lebensbegleitend ausüben. Dieser Sport fordert einerseits Ausdauer und Willenskraft und fördert andererseits die körperliche Fitness, Gesundheit und psychische Ausgeglichenheit. Karate wurde von der Weltgesundheitsorganisation zum gesundheitsfördernden Sport erklärt.
Wie kaum eine andere Sportart fördert Karate ganzheitlich: Nicht nur Koordination, Beweglichkeit und Gesundheit, sondern auch Werte wie Respekt, Fairness und gegenseitige Achtung sind wichtige Inhalte des Trainings. Die Förderung des Selbstvertrauens und effektive Selbstverteidigung gehören ebenso dazu.
Ursprünglich als effektives ostasiatisches Kampfsystem zur Selbstverteidigung konzipiert, hat Karate zahlreiche Akkulturationsprozesse durchlaufen (Funakoshi, 1993, S.7): Die Verschmelzung chinesischer Einflüsse mit anderen ostasiatischen Techniksystemen, später japanischen Elementen, und schließlich europäischen Konzepten von Sport, Wettkampf, pädagogischen Standards und Techniken, hat Karate zu dem gemacht, was heute geläufig ist.
In unserer Karate Abteilung wird traditionelles Karate gelehrt und wir legen großen Wert darauf, Karate nicht nur als Sport, sondern vor allem als Kampfkunst zu unterrichten (obwohl wir ebenfalls sehr erfolgreich auf Wettkämpfen vertreten sind). Das Training des Geistes, des Charakters und der inneren Einstellung sind dabei Hauptziele. Dies wird auch durch den Leitspruch der Japan Karate Association (JKA) illustriert: „Oberstes Ziel in der Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters des Ausübenden."
In unserem Karate Training legen wir zunächst großen Wert auf die Schulung koordinativer, konditioneller und sozialer Grundlagen.
Anschließend besteht das Karate Training im Wesentlichen aus drei verschiedenen Bestandteilen:
In der „Grundschule“ werden die Angriffs- und Abwehrtechniken ohne Partner geübt. Sie umfasst die grundlegenden Techniken, die das Fundament des Karate bilden. Die einzelnen Bewegungen werden immer wiederholt, entweder langsam oder schnell, kraftvoll oder locker. Der Bewegungsablauf einzelner Techniken wird in alle Bestandteile zerlegt und es wird versucht, die Ideallinie der Bewegung zu finden, mit dem Ziel Perfektion der einzelnen Bewegungen zu erreichen. Somit werden essenzielle Bewegungsprinzipien geschult und automatisiert. Diese Prinzipien sind entscheidend, um später möglichst effektive Techniken zu ermöglichen.
Im „Kumite“ werden verschiedenen Kampfformen mit einem oder mehreren Partner trainiert. Es gibt dabei unterschiedliche Übungsformen, die mit steigendem Anspruch von einer einzigen, abgesprochenen, mehrfach ausgeführten Technik bis hin zum freien Kampf in ihrer Gestaltung immer offener werden. Wichtig dabei ist stets, dass lediglich Leichtkontakt stattfindet: Die Angriffe werden zwar schnell und stark ausgeführt, aber unmittelbar vor dem Körper des Partners kontrolliert abgestoppt.
Der dritte Bestandteil ist „Kata“, was wörtlich Form oder Schablone bedeutet. Eine Kata ist ein stilisierter und choreographierter Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner, der einem festgelegten Muster im Raum folgt. Der Aufbau der Katas illustriert, dass Karate von der Grundhaltung her defensiv ist (z.B. beginnt jeder Bewegungsablauf mit einer Verteidigungstechnik). Besonderen Wert legen wir auf die Bedeutung der einzelnen Bewegungen. Diese enthalten effektive Methoden zur Selbstverteidigung, die wir explizit einstudieren und die es ermöglichen sich schnell und effizient zur Wehr zu setzen.
Karate blickt auf eine lange Tradition zurück und weist weltweit gepflegte Rituale auf. So wie das An- und Abgrüßen vor und nach dem Training, das dem Leitmotto „Karate beginnt und endet mit Höflichkeit“ folgt.