Ramona Welte und Sebastian Helff haben ein ereignisreiches Wochenende hinter sich. Nach intensiver Vorbereitung und mehr als zehn Jahren Karate Training waren sie angetreten, um bei Großmeister Hideo Ochi in Nürnberg ihre Prüfung zum 1. Dan, dem schwarzen Gürtel und Meistergrad, im Karate abzulegen.

Die Schwarzgurtprüfung ist ein bedeutender Meilenstein in der Kampfkunst Karate. Sie setzt Durchhaltevermögen, kontinuierliches Training und viel Motivation voraus.

Sebastian Helff ist seit 2002 in der Karate Abteilung der TV Stein. Der 21 jährige arbeitet als Gesundheits- und Krankenpfleger im Klinikum Immenstadt. Dabei findet er, dass Karate ihm einen bedeutsamen Ausgleich zum alltäglichen beruflichen Stress bietet: Das Karate Training verlangt seine volle Aufmerksamkeit und er „kann einfach mal abschalten“. Das macht sich auch im Alltag bemerkbar: Sebastian berichtet, dass er dadurch viel ausgeglichener und entspannter ist – und außerdem mehr Selbstvertrauen hat. Neben Karate, betreibt Sebastian viel Ausdauersport (Triathlon) und findet, dass diese Kombination mit seiner Kampfkunst „körperlich und geistig absolut gewinnbringend ist“. Auf seine sportliche Zukunft blickend, meint Sebastian, dass er Karate noch viele Jahre ausführen und sich in der Zeit stetig weiter verbessern möchte – „es gibt ja nicht nur den 1. Dan“.

Ramona Welte betreibt seit 2004 Karate und arbeitet im Einwohnermeldeamt in Sonthofen. Gefragt, was sie an Karate fasziniert, meint Ramona: „Mir fehlte früher das Gefühl sicher zu sein und durch Karate wird man selbstsicher. Vor allem nachts, weil ich weiß, dass ich mich wehren könnte“. Dass die 19 jährige sich zur Wehr setzen kann, sieht man auch an ihren beachtlichen sportlichen Wettkampferfolgen (u.a. Bayerische Vizemeisterin). Außerdem faszinieren Ramona die facettenreichen Techniken und der ganzheitliche Ansatz des Karate, bei dem sowohl koordinative als auch konditionelle Aspekte geschult werden. Diese Faszination und Leidenschaft gibt Ramona in der Karateabteilung des TV Stein als Kindertrainerin mit großem Elan an den Karate Nachwuchs weiter. Auf die Bedeutung des Schwarzgurt angesprochen, meint sie, dass dieser war ein wichtiger Schritt in ihrer Karate Laufbahn ist, sich für sie jedoch nicht viel ändern wird. Karate zu üben, bedeutet, sich beständig weiter zu verbessern und genau dies hat sie auch in der Zukunft vor. 

In ihrer Prüfung zum Meister-Diplom zum schwarzen Gürtel mussten die zwei Athleten zeigen, dass sie sich in ihrem Handwerk auskennen und es auch gut lehren können. Dabei war auch hohe konditionelle Fitness wichtig: Die Prüfungen fanden am Ende eines harten Trainingstages bei besonders heißen Temperaturen statt. „Normalerweise muss man nur zwei Trainingseinheiten davor machen, aber Martin hat uns gezwungen, alle vier zu machen“, sagt Ramona. Tatsächlich ist Durchhaltevermögen und die Verbindung von Geist und Körper entscheidend im Karate. Dadurch haben die beiden Steiner Karateka eine tolle Prüfung gezeigt und sich den Schwarzgurt redlich verdien“.

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