Am Wochenende veranstalteten wir die Süddeutsche Meisterschaft des Deutschen JKA-Karate Bundes. Über 200 Athletinnen und Athleten gingen bei dieser Großveranstaltung in Immenstadt an den Start und boten nahezu acht Stunden lang hervorragenden Karatesport auf vier Wettkampfflächen. Mit dabei: 12 unserer eigenen Karateka die ihren Heimvorteil nutzten.

In der Altersklasse 9-11 Jahre starteten Maximilian Hehle und Gabriel Canalejo. Dank intensiver Trainingsvorbereitung ließen sie sich von dem großen Starterfeld nicht einschüchtern und zeigten gute Leistungen, die sie einige Runden weiterbrachten. In der Disziplin Kata (Formenlauf) erreichte Hehle den dritten Platz, dicht gefolgt von Canalejo mit dem vierten Platz. In dem tatsächlichen Kampf gegen den Gegner (Kumite) schafften es beide ins Halbfinale und sicherten sich jeweils einen hervorragenden dritten Platz.

Bei den Mädchen in dieser Altersklasse kämpften Johanna Heimerdinger und Sonja Waibl. Mit kräftigen und wohlplatzierten Techniken erreichten beide das Halbfinale. Dort musste sich Waibl der starken Konkurrenz geschlagen geben und erreichte den dritten Platz. Heimerdinger steigerte indes ihre Leistungen nochmals und zog in das Finale ein.

Dort stand sie der körperlich deutlich überlegenen Amina Bikic vom SV1880 München gegenüber. Doch davon ließ sich das Steiner Nachwuchstalent nicht einschüchtern. Mit schnellen Angriffen setzte sie ihre Gegnerin unter Druck, parierte geschickt und sicherte sich somit die Goldmedaille. Doch dem nicht genug. Auch in Kata zeigte Heimerdinger Höchstleistungen und komplettierte damit den Wettkampferfolg mit dem Meistertitel in beiden Wettkampfdisziplinen. Doch dabei freut sich die junge Meisterin nicht nur über ihre Siege: „Ich bin einfach nur glücklich, hier starten zu dürfen und mich mit so guten Gegnerinnen messen zu können. Dass ich dann auch noch gewonnen habe ist natürlich umso toller.“

In der nächst höheren Leistungsklasse startete die wettkampferfahrene Miriam Fellner (10 Jahre). Leider hat sie in diesem Jahr Pech und konnte keine Podest-Platzierung erringen.

Besser lief es dafür für die Steiner in der Altersklasse der 12–13-Jährigen. Hier mischten Fabrizio Karlinger und Karam Ramadan das Feld auf. Beide zeigten ausdrucksstarke Bewegungsabläufe und schafften es sich souverän für das Finale in der Disziplin Kata zu qualifizieren. Hier erreichte Ramadan Platz 4. Karlinger brillierte mit tadellosen Bewegungen mit denen er den 1. Platz für die Steiner holte. Wie auch Johanna Heimerdinger komplettierte er diesen Sieg schließlich in der Disziplin Kumite und wurde zweifacher Süddeutscher-Meister, dicht gefolgt von Karam Ramadan der sich im Finalkampf knapp seinem Mannschaftskollegen geschlagen geben musste und sich über Silber freuen durfte.

An diese Erfolge versuchten bei den 14-15-Jährigen schließlich auch Jakob Schwarzmann und Malte Schlosser anzuknüpfen. Schlosser konnte seine Trainingsleistung leider nicht ganz abrufen und schied frühzeitig aus. Schwarzmann hingegen erkämpfte einen hervorragenden dritten Platz in Kata. Doch dem nicht genug: In Kumite legte Schwarzmann nochmals nach. Mit blitzschnellen, entschlossenen Angriffen brachte er seine Gegner in Bedrängnis. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in den ersten Runden, gelang es ihm schließlich auch noch seine Gegner mit harten Kontern einzudecken. Dem war keiner seiner Konkurrenten gewachsen und auch Schwarzmann holte Gold. „Der Knoten war plötzlich geplatzt und alles lief wie am Schnürchen“, freut sich der stolze Sieger. Gemeinsam mit Fabrizio Karlinger und Arvid Kerschnitzki nahm Schlosser schließlich noch in der Disziplin Kata-Team teil. Die drei jungen Steiner präsentierten eine zackige Heian Sandan und errangen damit abermals einen der begehrten Podestplätze, den 3. Platz.

In optimaler Form waren auch Arvid Kerschnitzki und der wettkampferfahrene Valentin Hausser (17). In der Disziplin Kata scheiterten sie allerdings bereits frühzeitig an der starken Konkurrenz und schieden vor dem Finale aus. Dadurch angespornt, gingen sie im Kumite aufs Ganze. Mit energischen, schnellen Schlagkombinationen brachte Hausser seine Kontrahenten in Bedrängnis, wartete taktisch wohldurchdacht auf seine Chancen und konterte seine Gegner geschickt. Ähnlich versiert kämpfte auch Kerschnitzki. So entschieden beide Begegnung für Begegnung souverän für sich und standen sich schließlich im Halbfinale gegenüber. Den hochemotionalen Kampf gewann schließlich der erfahrenere Hausser und zog in das Finale gegen seinen Bundeskaderkollegen Bruno Vogel aus Konstanz. Knapp musste sich Hausser nach einem hochspannenden Kampf geschlagen geben und sicherte sich Silber, Kerschnitziki Bronze. Zusammen mit ihrem Mannschaftskamerad Simon Rohr waren die beiden Steiner schließlich noch in der Disziplin Kumite Team gemeldet. Verletzungsbedingt konnte Rohr jedoch leider nicht starten. Trotz Unterbesetzung kämpften Hausser und Kerschnitzki ausgezeichnet und sicherten sich abermals einen hervorragenden 3. Platz.

In Zusammenschau waren die Steiner mit 15 Podestplätzen in den Einzeldisziplinen sehr erfolgreich – in der Teamwertung auf Rang 2 unter den 28 teilnehmenden Vereinen. Erfolgreich war das Team vom TV Stein jedoch nicht nur auf den Wettkampfflächen, sondern auch um diese herum. Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer konnten wir wieder auch in diesem Jahr eine hervorragende Meisterschaft organisieren. Die Kämpfe waren extrem spannend. Es ist phantastisch, dass unsere Starter den Heimvorteil so gut ausnutzen. Das ist der Lohn ihres hohen Trainingsfleißes!

Insgesamt hatten wir:

  • 203 Starter*innen
  • 421 Einzelstarts
  • 28 teilnehmende Dojos

Auf dem Gesamtklassement der Einzeldisziplinen (ohne Gruppendisziplinen) lagen:

1. DJK-Sportfreunde Reichenberg

2. Karate Dojo Stein

3. SV1880 München

4. TSG Stuttgart

5. Shinto Füssen

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