Die Landeskader-Athletin Tanja Neumann aus München fasst das Training in ihrer Gruppe zusammen:

"In der ersten Trainingseinheit des Kaders (ab 14 Jahren) mit Sensei Henry Landeck wurden gleich am Anfang 200 Zukis verlangt. Bei den ersten 120 Choku-Zukis kam es darauf an, wahren Kampfgeist zu zeigen, der sich auch im Kiai widerspiegeln sollte. Die restlichen waren Zukis zur Seite, wo dieses Mal besonders auf die Hüfte geachtet wurde. Dann war es wichtig, gut mitzudenken, da Henry Landeck Kombinationen aus Zukis mit passenden Abwehrtechniken vorstellte (der Konter mit dem dazugehörigen Kiai durfte da natürlich auch nicht fehlen). Nach kurzer Zeit hatte sich jeder mit den Kombinationen anfreunden können und übte sie gemeinsam mit schnellen Kontern mit verschiedenen Partnern, wobei wir lernten, dass wahre Kraft von innen kommt und dass Kime und unser Kiai der Weg ist, diese zu zeigen.

Nach einer kurzen Pause fing die zweite Einheit mit Sensei Julian Chees an, in der wir die Kata Gojushiho-Dai lernten. Julian Chees erklärte uns dabei, wie wichtig der Hüfteinsatz in den Katas ist. Vor allem in der Kata Gojushiho dai gibt es viele technische Feinheiten zu beachten, wie beispielsweise der richtige Gegendruck bei bestimmten Drehungen. Zudem wurden die Unterschiede der internationalen und der nationalen Ausführung angesprochen und man hatte die Gelegenheit zu anderen Katas Fragen zu stellen.

Die letzte Trainingsstunde bei Sensei Thilo Weinzierl forderte Kondition, da das erste Drittel der Stunde aus Jiyu Kumite bestand. In einer speziellen Übungsform wurde vorgegeben, dass der Gegner bereits einen Punkt Vorsprung hat und wir eine halbe Minute Zeit haben, um ihn zurück zu erkämpfen. Dabei ergaben sich verschiedene Wege, um den taktisch den Vorsprung zu halten oder aufzuholen. Darunter zählte, ständig in Bewegung bleiben, den Partner lange Techniken ausführen zulassen, indem man auf Abstand bleibt und vieles mehr. Danach ging es darum, mit einem Gyaku Zuki schneller als der Angreifer zu sein und direkt zu kontern. Wir lernten, dass dies besonders gut möglich ist, indem man mit Druck nach vorne geht und nicht auf der Stelle stehen bleibt. Neben dem Abstoppen des Angreifers mit einem Yoko Geri Kekomi wurde auch der Mawashi Geri nicht vernachlässigt, der an Pratzen geübt wurde. Zuletzt wurde noch die Reaktion, durch spontanes hochhalten einer oder zweier Pratzen und der folgenden Ausführung der Technik/en geschult."

Insgesamt war der Lehrgang für alle sehr interessant und lehrreich und durch das gemeinsame Miteinander hatten alle viel Spaß und Freude. Außerdem stellte er eine tolle Möglichkeit dar, Immenstadt in einer der schönsten Jahreszeiten zu erleben.

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