Die große Teilnehmeranzahl und das hohe Niveau der Starter in der Gruppe der 12–14 Jährigen beeindruckten Jakob Schwarzmann sichtlich. Doch sobald das Nachwuchstalent auf der Kampffläche stand, wurde er ganz „cool“ und zeigte in der Disziplin Kata souveräne Bewegungsabläufe. Bei allen Vorrundenbegegnungen war er ganz vorne mit dabei und sicherte sich somit schließlich den Einzug ins Finale. Angesichts der sehr starken Konkurrenz, entschieden Trainer Martin Daumiller und er kurzerhand, dort eine andere, als die einstudierte Form zu zeigen. Die Spontanität zahlte sich aus: Mit einer hervorragenden Kata „Heian Sandan“ schaffte Jakob den Platz auf das Podest und holte Bronze. Auch in der Disziplin Kumite (tatsächlicher Kampf gegen andere Gegner) trat Jakob beherzt auf und ließ sich von den teils deutlich größeren Gegnern nicht einschüchtern. Abermals kämpfte er sich bis ins Finale vor. Dort ging er aufs Ganze: Mit blitzschnellen Angriffen überraschte er seine Gegner und traf sie, noch ehe sie abwehren konnten. Doch statt dem Sieg rächte sich dies: Um die schnelle Bewegung abzufangen, musste Jakob auch eine Fußbewegung machen, die von den Kampfrichtern als unzulässig eingestuft wurde und zu seiner Disqualifikation führte. Das Ergebnis: Ein enttäuschter, dennoch aber sehr hervorragender vierter Platz.

In der Leistungsgruppe der 15–17 Jährigen gingen anschließend Simon und Valentin an den Start. In der Disziplin Kata brillierte Valentin mit sehr ausdrucksstarken und technisch-präzisen Bewegungsabläufen. Von Runde zu Runde steigerte er seine Leistung und schaffte es schließlich bis ins Finale. Dort ging ihm jedoch etwas die Luft aus und es gelang es nicht ganz, seine Leistung aus dem Training abzurufen. Dennoch darf er sich über seinen sehr guten fünften Platz freuen. Umso mehr wollte es Valentin schließlich in der Disziplin Kumite wissen: Die ersten beiden Kämpfe gewann er energiegeladen, indem er seine Gegner mit angetäuschten Fausttechniken verwirrte und schließlich mit schnellen Fußtechniken außer Gefecht setzte. Im Viertelfinale stand er jedoch dem blitzschnellen Khusein Abbas aus Kulmbach gegenüber. Egal wie Valentin angriff, Khusein wich aus und konterte noch im gleichen Moment, was das Ende für Valentin bedeutete.
Auf der anderen Seite im Feld war Simon Rohr gestartet. Der erfahrene Kämpfer steigerte sich von Kampf zu Kampf und passte sich geschickt den Wettkampfbedingungen an. Da der Boden sehr rutschig war, verwendete Simon nicht seine Spezialtechniken, sondern griff auf sicherere Techniken zurück, um nicht auszurutschen. Durch sein gutes Auge und seine hohe Konzentration schaltete er Gegner um Gegner aus und stand schließlich im Finale um Platz 1 – gegen Khusein Abbas, dem zuvor sein Mannschaftskamerad Valentin unterlegen war. Gewarnt von Valentins Begegnung änderte Simon abermals sein Programm. Er versuchte gar nicht erst, seinem Gegner durch Angriffe die Gelegenheit für schnelle Konter zu bieten. Stattdessen probierte er, ihn durch Fußfeger zu Fall zu bringen und den Kampf am Boden abzuschließen. Zwei wohlplatzierte Kicks im richtigen Moment brachten Khusein ins Straucheln, der sich aber im letzten Moment fing und geschickt parierte. Leider schaffte es so auch Simon nicht, sich gegen den Kulmbacher zu behaupten und musste sich mit Silber zufriedengeben.

Trotz kleinem Team können die Steiner nach einem harten aber lehrreichen Tag also sehr zufrieden sein: mit viel neuer Erfahrung und insgesamt zweimal Edelmetall im Gepäck.

P.S. Das blaue Auge hatte Jakob vorher schon und auch nicht vom Karate. ;-)

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