Zur bayerischen Meisterschaft im Karate kamen am Wochenende zahlreiche Sportlerinnen und Sportler aus ganz Bayern nach Feldkirchen. Mit fast 400 Einzelstarts machte die Rekordteilnehmerzahl ordentlich Eindruck und sorgte für viele spannende Kämpfe. Mit dabei: 9 unserer Karateka.  Sie hatten auf dieses sportliche Großereignis seit Wochen in der Karate-Abteilung im Turnverein Stein trainiert und reisten entsprechend gut vorbereitet an.

Die jüngsten Athleten aus Stein, der 13-jährige Valentin Hausser und sein 14-jähriger Trainingskollege Simon Rohr, konnten beide in der Wettkampfklasse „Kata“ (Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner) die Vorrundenkämpfe für sich gewinnen. In der Zwischenrunde unterlagen beide aber der sehr starken Konkurrenz aus Füssen und konnten sich somit nicht für das Finale qualifizieren. Nachmittags überzeugten die beiden Steiner allerdings umso mehr in der Disziplin „Kumite“ (Kampf gegen einen Gegner). Valentin Hausser setzte sich mit schnellen Techniken gegenüber der Konkurrenz durch und erreichte den 4.Platz. Simon Rohr kämpfte souverän und punktete in jedem Kampf mit starken Techniken, bis er im Finalkampf gegen Husein Abbas aus Kulmbach stand. Dank seiner blitzschnellen Fußtechniken gewann er schließlich auch diesen Finalkampf und ist nun stolz, sich „Bayerischer Meister 2016“ in seiner Altersklasse nennen zu dürfen: „Es freut mich, dass ich erster geworden bin und vor allem, dass es mit dem Sport insgesamt in letzter Zeit so gut läuft.“

In der Altersklasse 15–17 Jahre der Mädchen waren drei Athletinnen aus Stein vertreten. Marie-Theres Hausser demonstrierte eine sehr schöne Kata, schied aufgrund der starken Konkurrenz aber leider bereits in der Vorrunde aus. Ramona Welte und Fiona Rohr konnten alle Vor- und Zwischenrunden für sich entscheiden und kämpften sich bis in das Finale durch. Obwohl Ramona bestens vorbereitet war, entschied sie sich dort, aufgrund ihrer starken Gegnerinnen, eine höhere Kata zu zeigen. Das wurde ihr jedoch zum Verhängnis: Trotz einer starken Leistung unterlief ihr ein Technik-Fehler, der von den Kampfrichtern entdeckt wurde. Konsequent schied sie aus und konnte keinen der begehrten Podestplätze gewinnen. Fiona Rohr blieb gegenüber der starken Konkurrenz ruhig und gelassen. Mit ihrer souveränen Kata-Darstellung „Heian Godan“ überzeugte sie die Kampfrichter für sich und erreichte somit einen sehr guten dritten Platz. Ramona Welte und Fiona Rohr starteten auch in der Disziplin „Kumite“. Doch auch in dieser Disziplin hatte Ramona in diesem Jahr Pech: Sie wurde gleich in ihrem ersten Kampf durch einen unkontrollierten Schlag ihrer Gegnerin verletzt und konnte somit nicht mehr in das Kampfgeschehen zurückfinden und ihre Leistung abrufen. Fiona behauptete sich gegenüber ihren Gegnerinnen und steigerte ihre Leistung von Kampf zu Kampf. Im Halbfinale stand sie der späteren Siegerin, Adelina Bärligea, vom SV1880 München gegenüber und musste sich ihr knapp geschlagen geben. Den anschließenden Kampf um Platz 3 konnte Fiona wiederum souverän durch zielsicherere und starke Angriffe für sich gewinnen. 

Auch bei den Jungen in der Altersklasse 15–17 Jahre starteten drei Sportler des TV Steins. In der Disziplin Kata schaffte Jakob Hausmann leider nicht den Sprung in das Finale. Christoph Dachs qualifizierte sich zwar mit seiner ausdrucksstarken Kata-Vorführung für das Finale, dort konnte er jedoch keinen der begehrten Podestplätze erlangen. Maximilian Kunz überzeugte durch seine starken und technisch sehr präzisen Demonstrationen und ging als klarer Favorit in das Finale. Dort präsentierte er den höchst anspruchsvollen Bewegungsablauf „Kanku-Sho“. Leider ging ihm ab der Hälfte seiner Demonstration durch die anstrengenden Vorrunden der Atem aus und er konnte seine Vorführung nicht mehr mit voller Kraft weiterführen. Trotzdem beeindruckte er die Kampfrichter, vor allem durch seine technisch einwandfreien Sprünge und sicherte sich den Titel „Bayrischer Vizemeister 2016“ in dieser Altersklasse.  Auch in der Disziplin Kumite konnte Maximilian die Vorrundenkämpfe für sich gewinnen. Durch seine schnellen, beherzten Angriffe und seine zielsicheren Fußgegenangriffe konnte er sich souverän gegen sämtliche Gegner durchsetzen und stand schließlich in einem spannenden Finale gegen Konstantin Götz aus Kulmbach. Nachdem es nach der regulären Kampfzeit unentschieden stand, ging es in die Verlängerung. Trainer Martin Daumiller stand an der Kampffläche und fieberte regelrecht mit Maximilian mit: „Es war wirklich ein sehr knapper Kampf und ich wäre teilweise am liebsten selbst auf die Kampffläche gesprungen“. Beide Finalisten waren schließlich mit ihren Kräften am Ende, aber trotzdem gelang Götz ein überraschender Fußtritt, den Maximilian nicht mehr abwehren konnte. Somit erlangte er auch in dieser Disziplin einen wohlverdienten zweiten Platz. Er resümiert: „Ich habe mein Bestes gegeben und bin sehr stolz auf meine Platzierungen. Wir hatten an diesem Tag viel Spaß, auch da alle ohne schwerere Verletzungen durch das Kumite gekommen sind, was nicht selbstverständlich ist.“

Auch bei den Männern ab 18 Jahren wurde es spannend. Christopher Kunz trat zum ersten Mal in dieser Altersklasse an und hatte somit mit harter und teilweise deutlich älterer Konkurrenz zu kämpfen. Im Kumite reichte es für ihn nicht für eine Podestplatz, doch in Kata schaffte er einen starken 4. Platz und freut sich über die dabei gewonnen Erfahrungen: „Ich hatte großen Respekt gegen teils weitaus Ältere kämpfen zu müssen, welche schon seit Jahren den Schwarzgurt tragen, doch gerade deswegen bin ich froh, dass ich den Vorrunden sehr gut war, was mir im Finale letztendlich zum 4. Platz verholfen hat“.

Nach den Einzelwettkämpfen waren die Mannschaftwettbewerbe an der Reihe. Hierbei müssen die Karateka zu dritt eine Demonstration zeigen und dabei Wert auf Stärke, eine technisch saubere Darstellung aber auch vor allem Synchronität legen. In dieser Disziplin waren die Teilnehmer des TV Stein besonders gut vorbereitet. „Wir legen im Training immer besonders viel Wert auf Teamgeist und Zusammenhalt“, so Trainer Martin Daumiller, „deswegen zeigten unsere Starter in dieser Disziplin besonders gute Leistungen“. Die Mädchen Rohr, Welte und Hausser erreichten mit ihrer besonders synchronen und ausdrucksstarken Darbietung der Kata „Heian Godan“ den 3.Platz, knapp vor dem Jungen-Trio Rohr, Hausser und Hausmann, die den 4.Platz belegten. Am erfolgreichsten waren die Geschwister Maximilian und Christopher Kunz, die zusammen mit Christoph Dachs, mit dem 2.Platz triumphieren konnten. Maximilian Kunz ist somit als dreifacher Bayrischer Vizemeister in diesem Jahr der erfolgreichste Karateka des Karate Dojos Steins.

ozio_gallery_nano